Zeigen Sie Ihr wahres Gesicht?

Unser psychisches Wohlbefinden ist von außen oft nicht sichtbar.

Manchmal ist es uns selbst nicht mal ganz bewusst wie es uns gerade wirklich geht. Wir nehmen nicht wahr wo wir mit unseren Gedanken, Gefühlen und Körperempfindungen gerade stehen. Wir laufen vielleicht auf Autopilot um alles zu schaffen und finden weder die Zeit noch die Muße um uns mit uns selbst und unsere Bedürfnisse zu beschäftigen. 

Es kann auch sein, dass wir deutlich spüren wie unwohl wir uns derzeit innerlich fühlen. Das es uns psychisch wirklich schlecht geht und wir sehr bemüht sind diese Gedanken und Gefühle nach außen hin verbergen. Wir schlüpfen in einer beruflichen professionellen Rolle oder setzen auch privat gezielt eine bestimmte „ Maske“ oder ein „nettes Gesicht“ auf, um die Frage: „Na, wie geht’s“ mit einem harmlosen „Bei mir alles bestens?! Und bei Dir?“, flott und fröhlich zu beantworten. Manchmal ist das sicherlich auch stimmig und für die Situation passend. Manchmal aber auch nicht und der soziale Umgang mit anderen entwickelt sich eher zur Belastung.

Psychische Gesundheit
macht eine wesentliche Voraussetzung von Lebensqualität, Leistungsfähigkeit und sozialer Teilhabe aus. Beeinträchtigungen der psychischen Gesundheit in unserer Gesellschaft sind weit verbreitet und reichen von leichten Einschränkungen des seelischen Wohlbefindens bis zu psychischen Störungen.

Psychische Belastungen bezeichnen im Allgemeinen Bedingungen die von außen auf den Menschen einwirken, so genannte Stressoren oder Stressbedingungen. Parallel dazu kann es auch psychische oder psychomentale (nervlich-seelische) Belastungen geben.
Wenn eine Über- oder Unterforderung, oder sonstiges Ungleichgewicht zwischen den individuellen Bewältigungsmöglichkeiten einer Person und seiner tatsächlichen Belastung entsteht, dann wirkt sich dies auf Sicht oft negativ auf die seelische oder körperliche Gesundheit und das Gesundheitsverhalten aus.

Psychische Erkrankungen führten im Jahr 2021 in Deutschland häufiger zum Arbeitsausfall als je zuvor. Jeder Dritte Mitarbeitende in Deutschland entwickelt im Laufe seines Arbeitslebens eine psychische Erkrankung. Jeder Vierte leidet im Laufe seines Lebens zu irgendeinem Zeitpunkt an einer Angststörung. Jeder Fünfte von uns erlebt im Laufe seines Lebens burnoutähnliche Symptome oder eine Depression. Jeder Zehnte leidet an Einsamkeit und 80 Prozent der Fehltage wegen Rückenbeschwerden haben eigentlich eine andere Ursache.

Psychische Erkrankungen und Diagnosen haben viele Gesichter und nicht jeder fällt deswegen längerfristig aus. Doch die Gefahr ist da, und zwar für viele von uns. Es kann auch positiv denkende Menschen mit gut bezahltem, erfüllendem Job und gelingender Partnerschaft treffen. Ein Bewusstsein für auslösende Faktoren in der eigenen Lebenssituation zu entwickeln ist der beste Schutz, um frühzeitig bzw. präventiv und proaktiv Handeln und entgegenwirken zu können.

Wer mit psychischen Belastungen oder seelischen Schwierigkeiten, wie z.B. Überforderung, Ängste, Depressionen, Zwänge, Schlafschwierigkeiten, Konzentrationsschwierigkeiten, Leistungsdefizite oder andere Themen zu kämpfen hat, findet es trotz Leidensdruck oft herausfordernd den Mut aufzubringen, um den ersten Schritt zu wagen und sich mit anderen über die innere Gedankenspirale oder sonstige belastende Symptome auszutauschen.

Gleichzeitig kann ein externer Ansprechpartner entlastend wirken, um die eigenen Gedanken zu sortieren, Bewährtes zu belassen und neue erwünschte Verhaltensmuster oder neue Wege auzuprobieren, um eine erhöhte Lebensqualität und eine bessere psychische Gesundheit positiv zu beeinflussen.